18. Vereinsversammlung der SKZS: Von Crypto zu Orion
Die Versammlung, pünktlich um 09.45 Uhr eröffnet, sah eine Vielzahl statutarischer Punkte vor. Die Stadträtin Barbara Gysel überbrachte Grussworte im Namen des Zuger Gesamtstadtrats. Sie betonte die Wichtigkeit des Engagements der SKZS-Mitglieder bei der Bewältigung ausserordentlicher Lagen und die Bedeutung der Resilienz für die Sicherheit des Landes. Insbesondere betonte sie die Vorreiterrolle Zugs als erste Stadt, die Bitcoin als Zahlungsmittel etablierte, gewürdigt – ein Schritt, der wesentlich zur Entwicklung des «Crypto Valley» beigetragen habe.
Die statutarischen Geschäfte wurden zügig behandelt. Die Traktanden und das Protokoll der letztjährigen Versammlung fanden einstimmige Genehmigung, ebenso der Jahresbericht des Präsidenten und die Rechnung, welche von den Revisoren zur Annahme empfohlen wurde. Mit einem Zuwachs von 18 auf nunmehr 140 Mitglieder präsentiert sich die SKZS als wachsende Organisation, was als Indikator für die Relevanz der SKZS in unsicheren Zeiten gesehen wird.
Die Wahlen brachten wie geplant personelle Neuerungen an die Spitze der SKZS: Philipp Isler (Swissgrid) wurde zum neuen Präsidenten gewählt, Markus Schindelholz (RFS Thal-Gäu, Kt SO) zum Vizepräsidenten. Jennifer Ebling, Head of BCM bei Swisscom, tritt als neue Beisitzerin in den Vorstand ein. Nach der Wahl des übrigen Vorstands wurde dem scheidenden Präsidenten Matthias Jurt von seinem Nachfolger für seine Verdienste gedankt. Ebenso wurde der aus dem Vorstand ausscheidenden Michèle Borer für ihre geleistete Arbeit ein kleines Präsent übergeben.
Im Rückblick wurde auf die erfolgreiche Fachtagung 2024 mit 70 Teilnehmern und vier spannenden Referenten verwiesen. Auch die Online-Referate, von denen bereits zwei durchgeführt wurden, stossen bei den Mitgliedern auf positive Resonanz.
Beim Ausblick auf die kommenden Vereinsaktivitäten wurde auf die nächste Fachtagung aufmerksam gemacht, welche vier Experten auf dem Podium umfassen wird. Antonio Sirera (Swisscom), Oberst i Gst Pierre-Yves Eberle, Stv. Stabschef Operative Schulung (SCOS), Dirk Freudenberg vom deutschen Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie ein Vertreter der Territorialdivision 4 der Schweizer Armee werden das Podium unter der Moderation von Matthias Holenstein (Stiftung Risikodialog) bestreiten.
Zudem wurde ein weiteres Online-Referat ist für den 4. November 2025 angekündigt. Martina Freivogel; Stabschefin des Crisis Management Teams des ESC 2025 wird den Mitgliedern der SKZS exklusiv einen Einblick auf ihren Einsatz während dieser einmaligen Grossveranstaltung geben. Die nächste Hauptversammlung wird am 10. Juni 2026 im Kanton Aargau stattfinden.
Unter Applaus wurde der statuarische Teil beendet und in das Referat von Ralph Glabischnig eingeführt. Er ist ein ausgewiesener Experte mit zwanzigjähriger Erfahrung in der Finanz- und Versicherungs- und Techbranche. Glabischnig hob die zentrale Rolle Zugs und der Schweiz als «Crypto Valley» hervor, das mittlerweile über 1750 Firmen und rund 5800 Arbeitsplätze in der Industrie zählt. Er erläuterte den Aufbau von Ökosystemen für digitale Dienstleistungen und Cryptotechnologien, das Venture Building sowie das Investment Management in diesem Bereich. Die frühe Ansiedlung und Unterstützung durch den Kanton Zug seien entscheidend für den Erfolg gewesen, so Glabischnig. Er skizzierte die Möglichkeit der Schweiz, sich als digitaler Bankplatz für Blockchaintechologie und Kryptowährungen zu etablieren und Banken als Serviceprovider in diesem Umfeld zu positionieren. Er warnte zudem vor den Gefahren der rasend schnellen Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI), betonte aber gleichzeitig die Chancen der Identitätsverwaltung und Verifizierung von Informationen und Applikationen mittels Blockchain.
Der Apéro nach dem Referat wurde grosszügerweise durch die Stadt Zug offeriert. Während des anschliessenden Flying Lunch, bei welchem diverse Köstlichkeiten aus der Küche des Sheds gereicht wurden, nutzten die Mitglieder die Zeit zum Austausch und angeregten Diskussion des Gehörten.
Pünktlich um 13.30 Uhr stiegen die Mitglieder der SKZS in einen Extrabus, der sie zum Zuger Depot der Technikgeschichte fuhr. Durch die fachkundige Führung unter Leitung von Paul Merz, folgten die Vereinsmitglieder einer spannenden Übersichtführung durch die Exponate des ZDT. Von der reichen Industriegeschichte des Kantons Zug mit Messapparaturen über Waschmaschinen bis zu Chiffriergeräten führte der Weg zu den historischen Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr, der Schweizer Armee wie auch der Zuger Verkehrsbetriebe. Die mit viel Liebe und Hingabe gewarteten betriebsfähigen Museumsstücke begeisterten die Rundgangsteilnehmer. Als Highlight stellte sich der Omnibus «Orion» heraus. Ab 1904 war dieser Omnibus der Zuger Automobil-Gesellschaft von Zug über Baar nach Menzingen unterwegs. Er hatte nur gerade 12 Sitzplätze und wurde 1913 durch die elektrische Strassenbahn, welche ebenfalls im ZTD ausgestellt ist, abgelöst.
Die Hauptversammlung, ergänzt durch diesen bereichernden Blick in die technische Vergangenheit, verdeutlichte einmal mehr die zentrale Rolle der SKZS bei der Stärkung der zivilen Sicherheit und Resilienz in der Schweiz. Sie verbindet dabei das Bewusstsein für die eigene Geschichte mit dem Blick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen einer zunehmend komplexen und digitalisierten Welt.